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Datum: 21. Juli 2024 um 15:30 Uhr
Einsatzart: H 1
Einsatzort: Astfeld und Langelsheim
Einheiten und Fahrzeuge:

Weitere Kräfte: Betriebshof Stadt Langelsheim, Polizei Goslar


Einsatzbericht:

Alle Wettervorhersagen hatten zwar ab Sonntagnachmittag eine Änderung vom azurblauen und hochsommerlichen Sonnenwetter hin zu schwülwarmen Temperaturen in Verbindung mit Regenschauern prophezeit. Aber was sich dann innerhalb von ca. nur 1 Stunde aus dem Himmel hauptsächlich über Langelsheim und Astfeld ergoss, war schon rekordverdächtig. In den privaten Messpegeln wurden Mengen von ca. 60 – 75 Litern / m² angezeigt. Wassermassen, die in der Kürze der Zeit von den Kanalisationen kaum geschluckt werden können.

Die Folgen waren eine Vielzahl von vollgelaufenen Kellergeschossen und überschwemmten Hauseingängen. Überlaufende Straßen mit zum Teil hochgedrückten Kanaldeckeln waren nicht mehr für den Durchgangsverkehr nutzbar und mussten zeitweilig gesperrt werden.

In kurzer Folge wurden ab 15:30 Uhr die Ortsfeuerwehren Astfeld und Langelsheim für diese Hochwassereinsätze alarmiert. Insgesamt mussten knapp 70 Einsatzstellen kontrolliert und ggfs. abgearbeitet werden. Um der Vielzahl der Notrufe Herr zu werden und sie nach der Schwere des Schadens einzuordnen, wurden mehrere Fahrzeuge mit Sichtungspersonal zu den Schadensorten geschickt. Nach deren Bewertung konnte die sich im Feuerwehrhaus Langelsheim befindliche “Örtliche Einsatzleitung” konzentriert die richtige Technik an die jeweiligen Einsatzorte entsenden.
Und um ausreichend Personal und Pumpentechnik zur Verfügung zu haben, wurden zusätzlich noch die Ortsfeuerwehren Wolfshagen im Harz (dort gab es im Ortsgebiet nur zwei kleine Kontrollmaßnahmen), Alt Wallmoden, Bodenstein, Bredelem und Ostlutter nachalarmiert.
Zusammen mit Mitarbeitern der Stadt wurden auf dem Bauhof gelagerte und schon gefüllte Sandsäcke an die verschiedenen Örtlichkeiten transportiert.
Wo technisch möglich, wurden unsere Feuerwehrpumpen sinnvoll eingesetzt und sorgten für schnelle Leerungen der ungewünschten Hochwasserstände.

An vielen Orten war aber der Wasserstand so gering, dass die Feuerwehr dort nichts ausrichten konnte. Entweder weil der Pegel bis zu unserem Eintreffen schon wieder so weit gefallen war oder aber die Hauseigentümer selbst und oftmals auch deren hilfreiche Nachbarn mit eigenen Tauchpumpen bzw. Kehrgeräten das ungewünschte Nass wieder nach draußen befördert hatten.
Teilweise war in den Kellergeschossen sogar die Stromversorgung ausgefallen bzw. Akkugeräte einer PV-Anlage standen im Wasser, so dass in der Folge auch ein Elektrofachbetrieb eingeschaltet werden muss(te).

Bei einer Einsatzstelle galt es auch, einen aus einem Vorgarten und die Straße herablaufenden Heizöl-Wasserfilm zu stoppen und mit geeignetem Bindemittel abzustreuen. Ursächlich dafür waren im Garten zwischengelagerte halbierte Heizöltanks aufgrund einer Heizungssanierung. Hier wurde auch die Untere Wasserbehörde des Landkreises Goslar zur Schadenaufnahme hinzugezogen.

Es war fast 21 Uhr als auch die letzten Einsatzstellen abgearbeitet und die Einsatzfahrzeuge wieder einsatzbereit waren.
Ein anstrengender Sonntagnachmittag für alle beteiligten Feuerwehr- und Privatleute, der gerade bei vielen der betroffenen Hausbesitzer und Mieter noch länger Nachwirkungen haben wird.
Von unserer Seite vielen Dank für die reibungslose Zusammenarbeit der eingesetzten Ortsfeuerwehren.
Auch die Notfallorte, zu denen wir aufgrund der Vielzahl der gemeldeten Einsatzstellen u. U. erst nach Stunden kamen, reagierten sehr verständnisvoll. Aber bei einem solchen Starkregenereignis sind auch wir Feuerwehren in der Anfangszeit machtlos und müssen wegen unserer Erfahrungen bedacht und zielgerichtet mit unserem Personal und unserer Technik vorgehen. Dafür bitten wir um Ihre Nachsicht.

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