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Gefahrstoffunfall im Hochregallager

Datum: 31. Juli 2023 um 19:34 Uhr
Einsatzart: H 1 X
Einsatzort: Langelsheim, Innerstetal
Einheiten und Fahrzeuge:

Weitere Kräfte: Fa. Imperial, Feuerwehr Goslar Gefahrgutgruppe, FTZ Goslar, Polizei Goslar, Polizei Langelsheim, WAB Atemschutz, Werkfeuerwehr Albemarle


Einsatzbericht:

Am Montagabend ereignete sich im Gefahrstofflager der Firma Imperial am Standort Langelsheim ein Unfall beim Einlagern von zwei Stahlfässern in ein Hochregal. Auf einer Palette befanden sich zwei Fässer mit unterschiedlichem Gewicht. Dies führte dazu, dass die Palette ins Schwanken geriet und zusammen mit den Fässern auf den Betonfußboden dieses Lagerbereichs fiel. Durch den Aufschlag kam es bei einem Fass zum Austritt des flüssigen Rohstoffs. Da der Boden des Lagers als Wanne mit chemikalienbeständiger Beschichtung ausgelegt ist, blieb die Flüssigkeit komplett im Lager.
Es gab zu keiner Zeit Auswirkungen nach außen und es wurde durch den Vorfall und auch durch die Abarbeitung niemand verletzt.

Durch die automatische Brandmeldeanlage des Lagers wurde neben der Werkfeuerwehr Albemarle auch sofort die Ortsfeuerwehr Langelsheim alarmiert. Als Erstmaßnahme nach der Erkundung richtete ein Trupp das verunfallte Fass wieder auf. Die ausgelaufene Flüssigkeit wurde mit Chemikalienbinder abgestreut. Da es danach immer noch zu Ausgasungen des Stoffes kam, wurde zur Sicherheit noch ein Schaumteppich aufgebracht.

In der Zwischenzeit wurde die Ortsfeuerwehr Bergstadt Lautenthal als Atemschutz-Verstärkung nachalarmiert.
Nach einer erneuten Lagebesprechung wurde festgelegt, erst die beiden verunfallten Fässer in Stahlüberfässer zu stellen und danach das Material vom Boden des Lagers mit Hilfe von geerdeten Schaufeln in Stahlfässer vorsichtig umzuschaufeln.
All diese Arbeiten geschahen unter Atemschutz und leichten bzw. schweren Chemikalienschutzanzügen (CSA). Alle in der Halle eingesetzten Kräfte mussten anschließend im Außenbereich vor der Halle fachgerecht dekontaminiert werden.
Zur weiteren Unterstützung der bereits eingesetzten Einsatzkräfte wurde gegen Mitternacht die Gefahrgutgruppe der Feuerwehr Goslar und die Feuerwehr-Technische-Zentrale (FTZ) Goslar mit dem Atemschutz-Container nachgefordert.

Als das Material vom Boden aufgenommen und damit die Hauptgefahr gebannt war, konnten die Freiwilligen Feuerwehren aus dem Einsatz entlassen werden. Damit ging die Einsatzleitung wieder auf die Werkfeuerwehr über. Die Endreinigung des Hallenbereiches musste in den folgenden Tagen durch eine Spezialfirma erfolgen.
Während der gesamten Einsatzzeit wurde aus Sicherheitsgründen der außerhalb des Werksgeländes liegende Weg im Sültefeld komplett gesperrt.

Solch ein Einsatz erfordert neben Atemschutzgeräten und CSA auch eine große Menge von speziellem Material zur Bekämpfung von Gefahrstoffeinsätzen sowie viele gut ausgebildete Atemschutzgeräteträger. Diese tragen bei solchen Einsätzen die Haupt-Arbeitslast.
Ein großer Dank geht an alle Beteiligten für die vertrauensvolle und professionelle Zusammenarbeit.

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