Skip to content

Kellerbrand erstreckt sich über Stunden

Datum: 11. Juli 2024 um 8:59 Uhr
Einsatzart: B 2
Einsatzort: Langelsheim, Am Damm
Einheiten und Fahrzeuge:

Weitere Kräfte: Bergwacht Langelsheim, Elektro-Fachfirma, Energieversoger, Feuerwehr Goslar, FTZ Goslar, Polizei Goslar, Polizei Langelsheim, Rettungsdienst Lk Goslar


Einsatzbericht:

Am Donnerstagvormittag kam es in einem Einfamilienwohnhaus in der Straße “Am Damm” in Langelsheim zu einem Feuer im Kellergeschoss. Das dort lebende ältere Ehepaar hatte beim Bemerken der Rauchentwicklung umgehend über den Notruf die Rettungskräfte alarmiert und das Haus verlassen.
Bei unserem Eintreffen kamen uns die beiden Bewohner schon im Vorgarten entgegen. Sie wurden umgehend in die Obhut des Rettungsdienstes übergeben, sind aber nach eingehender Untersuchung durch die Notärztin nicht verletzt.

Aus der Haustür kam deutlich sichtbare und ständig zunehmende Rauchentwicklung. Diese stammte aus dem Kellergeschoss von dort brennenden Komponenten einer Photo-Voltaikanlage. Die sich ausdehnenden Flammen in den engen Kellerräumen wurden durch den ersten Angriffstrupp schnell gelöscht. Aber die brennenden Zellen in den Batterien und Akkus der PV-Anlage bereiteten doch Probleme.
Um effektiveren Löscherfolg zu erzielen wurde von der Feuerwehr-Technischen-Zentrale (FTZ) aus Goslar das Löschmittel “F500” mit dem Abrollbehälter “Sonderlöschmittel” angefordert. Zusätzlich auch die von der Fa. Stöbich-Brandschutz entwickelten und zum Teil dort bzw. bei der Feuerwehr Goslar gelagerten sicheren Spezial-Transportcontainer für brennende Akkutechnologien.
Zur personellen und technischen Aufstockung der gebildeten Sammelstelle für Atemschutzgeräteträger wurden die Ortsfeuerwehr Wolfshagen im Harz sowie der Abrollbehälter “Atemschutz” der FTZ nachalarmiert.

Um die weitere dauerhafte Produktion von Strom durch die Module der PV-Anlage und damit auch eine Gefährdung der Einsatzkräfte zu unterbinden, wurde ein Elektromeister hinzugezogen, der die fachlich korrekte Trennung der Versorgungsleitungen durchführte.
Eine durch den Energieversorger beauftragte Fachfirma sorgte auch schnell dafür, dass das Wohnhaus von der allgemeinen Stromversorgung abgetrennt wurde. Das hatte aber zur Folge, dass auch andere Anlieger zwischenzeitlich ohne Strom waren. Um den wieder zu realisieren, musste im Vorgarten des Brandhauses in einem gebaggerten Erdloch dessen Hausanschlussleitung gekappt werden.

Die aus dem Keller geborgenen Akkus, Batterien und zur PV-Anlage gehörenden technischen Geräte wurden in den bereitstehenden Container getragen und dort noch einmal abgelöscht. Die Feuerwehr Goslar transportierte sie anschließend zur kontrollierten Entsorgung.
Danach wurde das Haus an die die Brandursache ermittelnde Kriminalpolizei übergeben.

Damit war aber der Einsatz für die Feuerwehr noch nicht beendet. Sämtliche Einsatzbekleidung der Atemschutzgeräteträger (AGT) sowie auch deren Atemschutzgeräte müssen wegen der Beaufschlagung mit den hochgiftigen Brandgasen speziell gereinigt und u. U. zum Teil auch erneuert werden. Die AGT benötigten neue Bekleidung und unsere Fahrzeuge mussten wieder einsatzbereit gemacht werden. So zog sich der Einsatz über letztendlich gut 6 Stunden hin.

Beitrag teilen