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Gefahrguteinsatz klein in Langelsheim

Datum: 27. Oktober 2025 um 16:54 Uhr
Einsatzart: H 2 X
Einsatzort: Langelsheim, Heubachstraße
Einheiten und Fahrzeuge:

Weitere Kräfte: Bergwacht Langelsheim, Feuerwehr Goslar Gefahrgutgruppe


Einsatzbericht:

Die Ortsfeuerwehr Langelsheim wurde am Mittwochnachmittag durch die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle Goslar zu einem „H 1 X – Gefahrguteinsatz Klein“ auf das Betriebsgeländer der Fa. Sudarshan (ehemals Heubach) alarmiert.
Ein Einsatz, der sich letztendlich als unangekündigte Alarmübung entpuppte.

Das nach der Alarm- und Ausrückeordnung zuerst ausgerückte und eingetroffene Hilfeleistungslöschfahrzug wurde durch einen Mitarbeiter auf die Unfallstelle hingewiesen.
Was war passiert: Einem Gabelstaplerfahrer war in der Hochregallagerhalle ein 1.000 Liter Kunststoffbehälter (IBC) von der Gabel gerutscht, umgekippt und dabei undicht geworden. Aus dem Deckelbereich trat tropfenderweise eine noch unbekannte Flüssigkeit aus. Der Gruppenführer erkundete durch das im Sektionaltor befindliche Lichtband und setzte daraufhin einen ersten Trupp unter umluftunabhängigem Atemschutz zur weiteren Erkundung im Innenbereich ein. Dieser Trupp erkannte, dass es sich bei dem Stoff um Salpetersäure handelte. Da bei der ersten Alarmierung aufgrund des Stichwortes nur ein kleiner Teil der Langelsheimer Feuerwehr benachrichtigt wurde, forderte der Gruppenführer eine weitere Alarmierung für alle Langelsheimer an. Speziell das für Gefahrguteinsätze konzipierte LF10 wurde nachgefordert. Nach dem Eintreffen dieses Fahrzeuges und weiterer Kräfte ging der nächste Trupp, ausgerüstet mit Chemikalienschutzanzügen in den Einsatz und verhinderte mittels Chemikalienbinder eine größere Ausbreitung des Stoffes.

Durch den stellvertretenden Stadtbrandmeister, welcher in der Zwischenzeit die Einsatzleitung übernommen hatte, wurde die Alarmstufe auf „H 2 X“ ( Gefahrguteinsatz mittel) erhöht. Da der Behälter nicht abzudichten war, wurden die Gefahrgutgruppe der Feuerwehr Goslar und der Wechsellader-Gefahrgut der FTZ nachgefordert. Und da der eigene Einsatzleitwagen aktuell defekt ist, wurde der der Ortsfeuerwehr Lutter ebenfalls nachalarmiert.

Dieser Abrollbehälter beinhaltet einiges an Equipment, um austretende Gefahrstoffe einzugrenzen, am weiteren Austreten zu hindern oder die Inhalte von leckgeschlagenen Behältern umzupumpen. Dieses wurde dann im weiteren Einsatzverlauf durchgeführt. Seitens Fa. Sudarshan wurde dazu ein leerer, gleichgroßer IBC zur Verfügung gestellt.
Nachdem der Umpumpvorgang in Betrieb gegangen war, wurde durch die Übungsleitung das Übungsende gegeben. Gesteckte Ziele wurden erreicht und wichtige Erkenntnisse gewonnen. Diese werden im Nachgang mit allen Führungskräften bei einer Besprechung dargestellt.

Nachdem alle Fahrzeuge und Geräte wieder einsatzbereit gemacht waren, lud die Fa. Sudarshan noch zu einem kleinen Imbiss ein. Der Werkleiter bedankte sich bei allen Einsatzkräften und stellte fest, dass ein solcher Gefahrguteinsatz doch eine Menge an Mensch und Material benötigt. Auch der Aufwand, solch eine Gefahrenlage zu beherrschen, ist enorm. Die Übungsleitung stellte noch einmal  die vorgefundene Lage dar und bedankte sich ebenfalls bei allen Einsatzkräften, die an dieser Alarmübung teilgenommen haben. Im Anschluss mussten dann noch in den Feuerwehrhäusern einige Dinge wieder aufgerüstet werden, um für den nächsten Einsatz wieder 100-prozentig einsatzbereit zu sein.

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