Datum: 23. Mai 2025 um 18:03 Uhr
Einsatzart: B 2 Y
Einheiten und Fahrzeuge:
- Ortsfeuerwehr Astfeld: LF 10, MTW, RW 1
- Ortsfeuerwehr Bredelem: MLF, TSF-W
- Ortsfeuerwehr Wolfshagen im Harz: LF 10, TLF 3000
Einsatzbericht:
Mit dem Alarmstichwort “B1 – brennt Müllabwurfbehälter“ am Astfelder Schützenhaus wurde die Ortsfeuerwehr Astfeld am frühen Freitagabend alarmiert.

Der eintreffende Ortsbrandmeister wurde weit vorm Gebäude von der vor Schreck aufgeregten 1. Vorsitzenden des Astfelder Schützenvereins in Empfang genommen. Die Lage auf Sicht verhieß nichts Gutes. Aus dem Bereich der Abfalltonnen sowie aus einem seitlichen Fenster des Schützenhauses drang dunkler Rauch. Als die Vorsitzende auf gezielte Nachfragen zum Gebäude und weiteren Aspekten antwortete, dass ein paar Schützen einen Defekt am Kleinkaliber-Schießstand reparieren wollten und sich vermutlich noch im Gebäude befänden, veranlasste der Brandmeister umgehend eine Stichworterhöhung von B1 (Brand klein) auf B2Y (Brand mittel, mit Menschenleben in Gefahr). Die FERLS (Feuerwehr und Einsatzleitzentrale) alarmierte daraufhin die Ortsfeuerwehr Wolfshagen im Harz und das DRK. Die Ortswehr Langelsheim, die eigentlich bei dem Stichwort alarmiert wird, war in einem anderen Einsatz gebunden, gab die FERLS dem Einsatzleiter als Information mit.
Noch während der Erkundung des Einsatzleiters wurde eine Wasserversorgung aus dem Hydrantennetz sichergestellt. Da im unmittelbaren Bereich des Schützenhauses kein Hydrant ist, wurde die Löschwasserversorgung aus dem Bereich „Gartenstraße / Zur Mühle“ bis zum Schützenhaus aufgebaut.
Weil die Rauchgrenze bereits ab der Eingangstür des Schützenhauses anlag, wurden 2 Atemschutztrupps separat zur Menschenrettung und Brandbekämpfung eingesetzt. Ein Trupp drang über den Haupteingang in das Schützenhaus vor, ein weiterer Trupp ging nahezu zeitgleich über den Notausgang am hinteren Ende des Schießstands in das Gebäude. Die Arbeit der Trupps war durch die teils sehr starke Rauchentwicklung erschwert. Nach einigen Minuten konnte einer der eingesetzten Atemschutztrupps 2 Personen mittels Fluchthauben aus dem Gefahrenbereich retten.
Während der eine Trupp Personen ins Freie rettete und zur Versorgung zu einer Verletztensammelstelle gab, löste der andere Atemschutztrupp eine „Mayday-Meldung“ aus. Eines der Truppmitglieder sei während der Personensuche zusammengebrochen. Unverzüglich herrschte Funkstille. Sofort wurde der Sicherheitstrupp in den Einsatz gebracht um dem hilfesuchenden Trupp schnellstmöglich zur Hilfe zu eilen. Um weiterhin genügend Atemschutzträger vor Ort sicherzustellen wurde die Ortsfeuerwehr Bredelem nachgefordert .
Im Bereich des Notausgangs der Schießbahn wurde der bewusstseinsgestörte Atemschutzträger zeitnah vom Sicherheitstrupp gefunden. Die Rettung gestaltete sich etwas schwierig, da der Atemschutzträger in einem beengtem Raum in der Ecke der Zugangstür in sich zusammengesackt war. Nachdem der Atemschutzträger auf ein Rettungstuch gelagert war, musste er aus dem beengten Raum über eine schmale und recht steile Treppe ins Freie gerettet und zur Verletztensammelstelle gebracht werden.
An der Verletztensammelstelle wurden die Betroffenen und verletzen Personen durch Einsatzkräfte des DRK Goslar sowie durch Feuerwehrkameraden behandelt und betreut. Um die Personen vor neugierigen Blicke abzuschirmen wurde ein Banner an einem Zaun in Stellung gebracht.
Gegen ca. 19:30 Uhr wurde die Übung beendet. Alles in Allem wurden alle Übungsziele erreicht, die Zusammenarbeit aller Ortsfeuerwehren und dem DRK verlief reibungslos. Die Wasserversorgung wurde zügig aufgebaut und alle Personen wurden „gerettet“. Anschließend gab es noch einen kleinen Imbiss, bevor alle Einsatzkräfte in den eigentlichen Freitagabend starten konnten.
Die Übung wurde von einem kleinen Personenkreis ausgearbeitet, bestehend aus Kameraden der Astfelder Ortsfeuerwehr, den Astfelder Schützen sowie der Notfalldarstellung und im gemeinsamen Jubiläumsjahr der Astfelder Schützen (70 Jahre) und der Ortsfeuerwehr (150 Jahre) durchgeführt. Astfeld übt gemeinsam und Astfeld feiert gemeinsam.
Ein Dank geht zum einen an alle Personen, die im Vorfeld dazu beigetragen haben, die Übung zu planen, für das Bereitstellen des Schützenhauses, an die Stadtbrandmeister sowie die FERLS für die gute Zusammenarbeit und die reibungslose Alarmierung „außerhalb“ der normalen Ausrückeordnung durch die Übungskünstlichkeit.