Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Bergstadt Lautenthal

Ortsbrandmeister Philip Glomba eröffnete traditionell am letzten Freitag im Januar die Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Bergstadt Lautenthal.

Gleich zu Beginn der Versammlung stellte er fest, dass die Mitgliederzahlen in der Einsatz- und Jugendabteilung mit 35 (32 männlich – 3 weiblich) bzw. 19 (10 männlich – 9 weiblich) konstant geblieben sind. Das Durchschnittsalter der Einsatzabteilung beträgt 36,6 Jahre.

Im Jahr 2022 hatte die Feuerwehr 51 Einsätze abzuarbeiten. Sieht man einmal von Jahren mit Großschadenslagen wie Hochwasser ab, ist diese Zahl absoluter Rekord.

Die Einsätze unterteilten sich in 8 Brandeinsätze, 35 Hilfeleistungen, 6 Blinde Alarme und je eine Brandsicherheitswache und Brandschutzerziehung.

Über einige Einsätze soll hier kurz berichtet werden:

Brandeinsätze: Wurde im Jahr 2022 über große Waldbrände in ganz Deutschland berichtet, blieben wir in Lautenthal glücklicherweise verschont.  Zwei Waldbrandmeldungen stellten sich dann als nicht so dramatisch dar, zum einen handelte es sich um ein verlassenes Lagerfeuer auf dem Klarsum neben dem Lautenthaler Kunstgraben am Kranichsberg und zum anderen um das Anheizen eines Grills in Waldrandlage. Zwei nächtliche Wiesenbrände im Bischofsthal mussten zudem gelöscht werden.

Bei einem Kellerbrand in der Wildemanner Straße wurden wir aufgrund personalintensiver Arbeiten unter schwerem Atemschutz von fünf Nachbarfeuerwehren unterstützt.

Leichtsinn rief uns auf den Sparenberg. Trotz Hitze und anhaltender Trockenheit versuchte man dort dem Unkraut mit einer Gasflamme Herr zu werden und steckte die eigene Hecke an.

Hilfeleistungen: Im Oktober wurde in der Innerstetalsperre ein im Wasser liegendes Fahrzeug entdeckt. Gemeinsam mit den Feuerwehren Langelsheim und Astfeld sowie den Tauchern der Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld konnten wir das Fahrzeug aus dem Wasser bergen.

Zu Beginn und am Ende des Jahres waren zahlreiche Bäume, die auf der Straße lagen, Grund für unsere Einsätze.

Im August wurde der Polizei ein herrenloses Fahrrad im Bereich des Sägemühlenweges gemeldet, was eine größere Suchaktion nach sich zog, da die Polizei von einem Unfall aus ging.
Aber: Der dazugehörige Fahrer war einige Tage zuvor weit entfernt mit dem Rad gestürzt und vom Rettungsdienst abgeholt worden. Anschließend muss das herrenlose Rad entwendet worden sein und der Dieb fuhr scheinbar so lange wie der Akku hielt und stellte es dann einfach ab. Diese Information erhielten wir einige Tage später von der Polizei.

Bei Lost-Places Aufnahmen und nach Einnahme von unbekannten Substanzen kam es bei einer Patientin zu Kreislaufproblemen. Wir halfen dem Rettungsdienst dabei, diese sicher und unbeschadet aus dem maroden Haus zu bekommen.

Blinde Alarme: Seit 10 Jahren besteht die Pflicht für Heimrauchmelder und leere Batterien verursachten zwei Einsätze.
Das Osterfeuer, bzw. die dafür notwendigen Vorbereitungen waren ursächlich für zwei weitere Blinde Alarme. 
Qualm im Bereich des Kranichsberges rief am 09.04. die komplette Wehr und am 15.04. Ortsbrandmeister und Stellvertreter auf den Plan. Vor Ort konnte jeweils recht schnell geklärt werden, dass es sich nicht um ein Schadenfeuer handelt. Nicht bei allen stießen diese Alarmierungen im Nachhinein auf Verständnis. Allerdings sind nicht allen Bürgern und der Einsatzleitstelle die Harzer Traditionen bekannt und so war es zu diesen Alarmierungen gekommen.

Auch in Lautenthal gilt: Gibt es ein Problem, wo man nicht weiterkommt, wird der Notruf gewählt. Bei zwei Einsätzen an Weihnachten musste die Führung der Feuerwehr ausrücken, um bei einem Wasseraustritt in der Abwasserleitung zu erkunden. Diese Einsätze wurden jeweils an den Bauhof der Stadt Langelsheim weitergegeben.

Trotzdem muss gesagt werden, wir fahren lieber einmal raus ohne tätig zu werden, als dass es sich um ein wirklich großes Schadensereignis handelt.

Der Stellvertretende Ortsbrandmeister Dennis Himstedt berichtete über die Ausbildung im Jahr 2022. Pandemiebedingt konnte der Ausbildungsdienst erst ab März wieder wöchentlich in Präsenz durchgeführt werden. Zuvor fand er 14-tägig als Onlinedienst statt. Gut 1.000 Stunden wurde für die laufende Ausbildung aufgewandt. Die Atemschutzübungsanlage in der Feuerwehrtechnischen Zentrale wurde besucht. Ein Revierförster zeigte uns sein Revier, um die Ortskenntnisse zu erweitern. Für die Einsätze ist es enorm wichtig, welche Waldwege mit unseren Fahrzeugen befahrbar sind.

Auf Kreisebene besuchten Nico Flebbe und Emil Walenta den Truppmann-I-Lehrgang. Der Lehrgang Atemschutzgeräteträger wurde von Sebastian Arndt und Corbin Stücker absolviert. Corbin Stücker nahm auch am Sprechfunkerlehrgang teil. Sebastian Kazmierczak und Patrick Neumann-Deh wurden zu Maschinisten ausgebildet.

Am NLBK (Niedersächsisches Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz) in Celle besuchte Ron Bittelmann den Gerätewart-Lehrgang und Dennis Himstedt die Lehrgänge Zugführer 1 + 2 und den Lehrgang “Leiter einer Feuerwehr“.

In den stadtweiten Arbeitsgruppen Einsatzhygiene, Wald- und Vegetationsbrand, Hochwasser, Homepage und ÖEL (Örtliche Einsatzleitung) wurde mitgearbeitet.

Die Ersatzbeschaffung eines neuen Löschgruppenfahrzeuges LF 10 für die Ortsfeuerwehr wurde in mehreren Sitzungen geplant.  Das Fahrzeug soll 2024 das dann 28 Jahre alte LF 8 ersetzen.

Christian Etzrodt und Thomas Schrader wurden entsprechend der Satzung für die Feuerwehren der Stadt Langelsheim wieder für die nächsten 3 Jahre als Gruppenführer bestellt. Als Gerätewart wird ebenfalls für die nächsten 3 Jahren Thomas Schrader fungieren. Aufgrund dieser Funktionen gehören beide dem Ortskommando an.

Ortsbrandmeister Philip Glomba beförderte nach erfolgreicher Teilnahme an den entsprechenden Lehrgängen Nico Flebbe und Emil Walenta zum Feuerwehrmann und die Kameraden Jan Kramer und Patrick Neumann-Deh zum Oberfeuerwehrmann.

Im abgelaufenen Jahr konnten nach der Pandemie auch wieder kameradschaftliche Veranstaltungen durchgeführt werden. Erinnert wurde an den Familienwandertag im Mai, das Kart-Fahren in Hildesheim und das Bowlen als Jahresabschluss für die Einsatzabteilung. Im September luden wir auch die Fördernden Mitglieder wieder zum Spanferkelessen in unser Feuerwehrhaus ein.

Großen Raum nahmen auch die Planungen für das 150-jährige Jubiläum ein, das die Feuerwehr in diesem Jahr feiern wird.
Am 3. Juni findet ein Tag der offenen Tür statt. Hier will sich die Feuerwehr vorstellen und einen Überblick über ihr Leistungsspektrum zeigen. Auch kreisweite Lösungen für Großschadenlagen sollen hier vorgestellt werden. Für das leibliche Wohl wird in bekannter Weise gesorgt werden.
Am 9. September soll eine Bergstadtrally durchgeführt werden. Hierzu werden wir die örtlichen Vereine und Firmen einladen. Zur Mittagszeit wird Essen aus der Gulaschkanone angeboten.
Wir werden über die Homepage „feuerwehr-lautenthal.de“ und die Lokalpresse weiter über geplante Veranstaltungen berichten.