Die Freiwillige Feuerwehr der Bergstadt Lautenthal veranstaltete am Samstag, 3. Juni, anlässlich des 150. Gründungstages einen Tag der offenen Tür. Viele Lautenthaler und Gäste aus nah und fern folgten bei bestem Wetter dieser Einladung und informierten sich bei der örtlichen Feuerwehr.
Ihnen wurde viel geboten:
Der Hochwasserschutzzug der Kreisfeuerwehrbereitschaft stellte sich vor. Hier wurde erklärt, wie der Sand in die Sandsäcke kommt. Neben dem technischen Gerät wie Teleskoplader und Sandsackfüllmaschine ist natürlich auch viel Manpower erforderlich. Ein eingespieltes Team, das sich hauptsächlich aus dem Liebenburger Raum rekrutiert, erläuterte eindrucksvoll den Ablauf eines solchen Einsatzes. Bei dem Elbehochwasser in Magdeburg wurden bereits Kräfte der Kreisfeuerwehrbereitschaft mit einem ähnlichen Gerät eingesetzt.
Pumpentechnik – Ist der Keller erst einmal vollgelaufen, ist das Malheur groß. Nicht nur dass das Wasser wieder raus muss, auch alles, was vorher ordentlich verstaut war, schwimmt nunmehr im Keller. Mit Eimer und Wischtuch eine nicht endende Arbeit. Auch die eigene Tauchpumpe ist nur bedingt einsetzbar, ständig ist sie verstopft. Hier kann die Freiwillige Feuerwehr Abhilfe schaffen. Sie verfügt über Schmutzwasserpumpen in verschiedenen Ausführungen, die auch Gegenstände mit einem Umfang bis zu 8 cm aufnimmt und aus dem Keller pumpt. Dies konnte bei den Vorführungen mit Tennisbällen und T-Shirts gezeigt werden und wird manchem in Erinnerung bleiben. Zusätzlich zu den Pumpen stehen auch Stromerzeuger für den Notfall zur Verfügung.
Auch wenn Lautenthal in den letzten Jahren von größeren Waldbränden verschont blieb, der Brockenbrand im letzten Jahr hat gezeigt, wie nah auch dieses Problem bei uns ist. So hat sich die Einsatztaktik in den letzten Jahren stark verändert. Entsprechend musste auch bei den Einsatzgeräten nachgebessert werden. Transportable Löschwasserbehälter sowie Armaturen und Schläuche in D-Größe (25 mm Durchmesser) wurden gezeigt.
Ein Waldbrand Pick-up auf Toyota Fahrgestell war ebenfalls da. Dieses Fahrzeug wurde auf Ebene des Landkreises Goslar entwickelt und es sollen 8 weitere Fahrzeuge kreisweit verteilt werden. Auch die Feuerwehr Bergstadt Lautenthal hat sich um die Stationierung eines solchen Fahrzeuges beworben.
Brennende Gasflamme – Die Gasflamme loderte und auch die Hitzestrahlung konnte gut erkannt und gefühlt werden. Lautenthaler Einsatzkräfte demonstrieren hier, wie mit Wasser und einem Hohlstrahlrohr dieser Gefahr beizukommen ist und wie die Flammen gelöscht werden.
Backdraft (Rauchgasexplosion) und Flashover (Feuersprung) sind zwei Schlagworte und Gefahren, denen auch die Lautenthaler Einsatzkräfte ausgesetzt sind. Diese Probleme entstehen bei dem Öffnen von Türen, hinter denen sich das Feuer befindet. Das taktische Vorgehen in solchen Fällen wurde gezeigt.
Rauchhaus – an diesem Modell konnte gut erkannt werden, wie sich der Rauch bei einem Schadenfeuer ausbreitet, wie ein Rauchmelder die Gefahr erkennt und meldet. Da der Geruchssinn beim Menschen während des Schlafens nicht aktiv ist, droht die Bewusstlosigkeit, bevor man die Gefahr erkennt. Es erstickten weit mehr Menschen bei einem Wohnungsbrand als verbrennen.
Eigene Maßnahmen – Rauchmelder retten Leben. Zur eigenen Sicherheit müssen Sie die Rauchmelder regelmäßig überprüfen und dies dokumentieren. Mit wenig Geld kann hier die eigene Sicherheit garantiert werden. Der Einsatz von Heimrauchmeldern ist durch die niedersächsische Bauordnung zwingend vorgeschrieben. Auch die Feuerlöscher müssen alle zwei Jahre überprüft werden. Ist der alte P 12 (Pulverlöscher mit 12 kg Löschpulver) noch zeitgemäß? Zu beiden Themen standen Feuerwehrkameraden beratend zur Seite.
Im Feuerwehrhaus konnten an einer Schautafel Erinnerungen der letzten 25 Jahre aufgefrischt werden. Die Festschriften der Jubiläen anlässlich der 100 und 125 Jahrfeiern waren ausgelegt. In einem Ordner waren dann die letzten 25 Jahre dokumentiert. Interessante Zeitungsausschnitte und Ausdrucke von Berichten der Homepage konnten eingesehen werden.
Natürlich hatte der Tag der offenen Tür auch ein Rahmenprogramm. Von weitem waren die Hüpfburg und der Bungee-Run zu sehen, auf denen sich die Jüngsten austoben konnten. Neben weiteren Kinderbeschäftigungen waren die Button-Maschine und die Kübelspritze ein gern angenommenes Highlight.
Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Langelsheim unter Leitung von Steffen Klenner erfreute die Besucher.
Während der gesamten Veranstaltung gab es Leckeres vom Grill und verschiedene Getränke. Am frühen Nachmittag wurde Kaffee und selbstgebackener Kuchen angeboten.